Dienstag, 30. September 2014

Rückblick: Okt. 2013 bis Sept. 2014

Nun habe ich mal wieder etwa ein Jahr nicht in meinem Blog zu Wort gemeldet. In der Zwischenzeit ist einiges passiert.

So war ich von Ende Oktober 2013 bis Mitte Dezember 2013 erneut in der psychosomatischen Klinik in Bad Bramstedt. Es waren sieben Wochen; eigentlich waren acht Wochen geplant, doch da der Entlassungstag dann genau auf den 24.12. gefallen wäre, und sie da keine Leute entlassen, wurde mir quasi eine Woche geklaut. Ich konnte mich damit einfach nicht anfreunden. Es ärgerte mich stets. Meine Bemühungen um eine Verlängerung um eine (bzw. zwei Wochen) haben nichts gebracht. Ich konnte denen nicht überzeugend vermitteln, warum ich denn noch zwei Wochen länger bräuchte. Dennoch hat mich der Klinikaufenthalt zumindest mehr gefordert, und war somit auch anstrengender, als mein erster Aufenthalt dort. Ich brauchte zwar viele Anstöße und immer wiederkehrende Gespräche, bzgl. des neuen Weges; doch konnte ich mich irgendwie dazu durchringen, z. B. mein Tuch ab einem gewissen Zeitpunkt nicht mehr zu tragen. Anfangs war es verdammt schwierig und ich war versucht, mich anderweitig zu verstecken. Ich dachte auch oft daran, es doch wieder anzuziehen. Doch ich blieb stark, und ließ es sein; außer wenn ich draußen unterwegs war, denn dort war es kalt bis kühl. Zu solchen Zwecken war/ ist es erlaubt. Auch konnte ich das Tuch nachhaltig im Alltag ablegen. So trug ich diesen Sommer zum ersten Mal wieder kein Tuch. Weiterhin wurde ich medikamentös umgestellt. Auch hier konnte ich zumindest bzgl. Quetiapin eine deutliche Unterstützung merken; bereits wenige Tage nach der Einnahme in der Klinik hatte ich schon den Eindruck, als ob ich eine Situation nur so gut geschafft habe, weil ich dieses Medikament bekomme. Und auch im Alltag konnte ich in einigen Situationen feststellen, dass ich deutlich ruhiger war und nicht so schnell ins Schwitzen kam, wie ich es sonst von mir kannte.

Seit Februar 2014 habe ich mich bei meinem ambulanten Therapeuten auf eine Gruppentherapie eingelassen. Es war gerade anfangs mit sehr viel Unsicherheit und Befürchtungen verbunden, doch durch langsames heranfragen und der Absicherung, dass ich jederzeit auch zurück zu reinen Einzeltherapie wechseln kann, habe ich diesen Schritt gewagt. Und ich wurde nicht enttäuscht. Bei ihm ist die Gruppentherapie quasi auch wie ein Einzel; nur eben in der Gruppe. Wir sind insgesamt vier Patienten. Die Sitzung dauert 100 Minuten. Jeder Patient bekommt seine Zeit und kann da sein Thema/ ABC(Z) besprechen. Die anderen Patienten können ggf. dadurch von den anderen noch lernen.

Im weiteren bin ich weiterhin noch durchgängig arbeitsunfähig. Ich plane jedoch, in eine Tagesstätte zu gehen. Bereits im Frühjahr hatte ich erste Probetage. Es ist leider noch ein elendiger Weg durch den Behördendschungel, um hoffentlich auch die offiziellen Voraussetzungen für diese Tagesstätte zu erfüllen. So musste ich nun einen Antrag auf Erwerbsminderungsrente stellen. Dies fiel mir gar nicht so leicht, mich für diesen Schritt zu entscheiden. Doch ich tat es und sag(t)e mir: "Ich tue es, damit ich in die Tagesstätte kann. Ich versuche das Wort "Rente" einfach auszublenden." In der Wartezeit kann ich jedoch weiterhin noch alle 14 Tage zu einem Spielenachmittag vorbeikommen.