- Die Formulierung ist wichtig: Wir versetzen uns in/ haben ein Gefühl; wir bekommen es nicht, denn Gefühle werden durch unsere eigenen Gedanken beeinflusst. Medikamente, Drogen, u. ä. können diesen Vorgang lediglich positiv oder negativ beeinflussen. In der kognitiven Verhaltenstherapie konzentrieren wir uns jedoch nur auf die Gefühle, die wir durch unsere Gedanken beeinflussen können.
- Es gibt neun Grundgefühle, die jedoch jeweils in ihrer Intensität variieren können. Dafür gibt es auch wieder einige Begriffe. Der Einfachheit und dem besseren Verständnis wegen stufen wir die neun Grundgefühle jedoch auf einer Skala von 1 - 10 ein. 1 ist hierbei sehr gering und 10 sehr stark vorhanden. Die neun Gefühle im Einzelnen lauten wie folgt: Freude, Zuneigung (Liebe), Gleichgültigkeit, Abneigung (Hass, Ekel), Angst, Ärger, Trauer, Scham, Niedergeschlagenheit.
- "Von nichts kommt nichts." & "Sowas kommt von sowas." Diese beiden Sätze sollte ich mir immer dann wieder ins Gedächtnis rufen, wenn ich wieder einmal zu stark in meiner unangemessenen Gedankenspirale versinke und mich somit selbst blockiere.
- Psychische Probleme sind auch immer emotionale Probleme; denn, wie bereits geschrieben, sind wir für unsere Gefühle aufgrund unserer eigenen gedanklichen Bewertungen einer Situation selbst verantwortlich. Geschieht dies in einem unkontrollierten und unangemessenen Ausmaß, sprechen wir von einem psychischen oder auch emotionalen Problem.
- Es gibt keine gesellschaftliche Norm, denn jeder einzelne Mensch von uns hat seine ganz eigenen und persönlichen Normen. Es kommt lediglich vor, dass die Mehrheit der Menschheit diegleichen Normen verinnerlicht hat.
- Geht es uns gut, so liegt unsere Angstschwelle höher; also wir versetzen uns nicht so schnell in Angst. Geht es uns hingegen schlecht, liegt unsere Angstschwelle niedriger, weshalb wir uns schneller, und meist auch intensiver, in Angst versetzen.
- Vorfreude ist kritisch, da wir uns bereits über ein noch nicht erhaltenen Gewinn freuen. Erleiden wir nun aber einen Verlust in derselben Situation, so versetzen wir uns umso stärker in Trauer, Ärger oder Niedergeschlagenheit.
- An Äußerungen wie "Keine Ahnung." und "Ich glaube..." erkennt man deutlich meine ausgeprägte Selbstunsicherheit. Der Krankheitsgewinn in dieser Unsicherheit liegt darin, dass ich kaum bis keine Verantwortung für eventuelle Fehlentscheidungen tragen muss. Den Preis, den ich hierfür trage, ist die ständige Unsicherheit und damit erhöhte Anspannung, wenn ich vor Entscheidungen stehe; das raubt Kraft und Zeit.
- Ich und diagnostisch erwähnenswerte histrionische Merkmale? Mein ambulanter Therapeut kann das selbst nicht so genau sagen. Die Klinik hingegen war der Meinung, ich habe diese Merkmale. Ich selbst bin mir da nicht so sicher - vielleicht auch, weil ich sie selbst nicht so wahrnehme, da sie zu meiner Persönlichkeit gehören. Dies wäre, laut meinem Therapeuten, dann tatsächlich (diagnostisch erwähnenswert) histrionisch. Zeige ich dieses histrionische Verhalten jedoch nur ab und zu, so wäre es "normal".
Histrionisch bedeutet sich (emotional) theatralisch, dramatisierend verhalten, um so die Aufmerksamkeit, die man sich wünscht, zu bekommen.
Ja, ich wünsche mir oftmals mehr Aufmerksamkeit; insbesondere dann, wenn ich mitbekomme, dass andere mehr Aufmerksamkeit bekommen als ich. Mir steht sie doch (viel mehr) zu. Gleichzeitig habe ich aber auch Angst vor dieser Aufmerksamkeit (bzw. deren vermuteten Folgen), wenn ich sie dann bekomme; da ich dann wiederum denke: "Ich bin es nicht wert, diese Aufmerksamkeit zu bekommen." Ein innerer Zielkonflikt, dieser meine innere Anspannung enorm ansteigen lässt.
Auch fiel mir in den letzten Tagen auf, dass ich oftmals aus einer Mücke einen Elefanten mache.
Hingegen könnte es auch "nur" theatralisch und dramatisierend wirken, wenn ich aufgrund meiner Ängste sehr stark emotional reagiere. Klar zieht das die Aufmerksamkeit auf mich. Wenn ich dann auch noch Zuneigung/ Zuspruch bekomme, fühlt es sich aber auch wieder gut an. Ich habe quasi mein Ziel (Zuneigung) erreicht. Dies wäre vermutlich schon wieder histrionisch veranlagt.
- Nicht die Situation macht das Gefühl, sondern unsere Gedanken (auch: Bewertungen), die wir uns in dieser Situation machen.