Meine Betreuerin zeigte mir einen (vermutlich) "normalen" Abstand, wenn sich zwei Menschen unterhalten. Es war sehr schwer für mich auszuhalten. Ich machte immer wieder einen Schritt zurück.
Vielleicht fällt mir der vermeintlich normale Abstand deshalb so schwer, weil ich mich etwas eingeengt fühle. Ich gezwungen bin, dem anderen in die Augen zu schauen, da ich keine Ausweichmöglichkeiten mehr habe. Somit versteife/ erstarre ich.
Weiterhin zeigte sie mir, wie sich manche Menschen, die sich (sehr) nahestehen, auch unterhalten: Die Berührung war eigentlich sehr schön, doch wieder einmal fast gar nicht für mich auszuhalten. Ich löste mich immer wieder, drehte mich um und versteckte mein Gesicht hinter meinen Händen - ich musste weinen.
Wenn sie mich so berührte, wäre ich ihr am liebsten in die Arme "gefallen". In dieser Situation wurde mir (wieder einmal) bewusst, wie sehr ich mich eigentlich nach einer Umarmung (körperlicher Nähe) und dem Gefühl "sich fallen lassen zu können" sehne. Das Gefühl von Geborgenheit. Dieses Bewusstwerden stimmte mich traurig.
Zwar kann ich meine große Schwester mittlerweile relativ gut umarmen, doch ich glaube, auch hier kann ich mich noch nicht richtig fallen lassen. Außerdem wohnt sie einige Kilometer entfernt von mir.
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